KI-Einsatz im Wahlkampf – Inhalte sichtbar machen

th. hippchen GmbH: KI-Einsatz im Wahlkampf – Inhalte sichtbar machen

Die Bundestagswahl 2025 steht kurz bevor und alle Parteien kämpfen zurzeit um die Gunst der Wählerinnen und Wähler und formulieren in ihren Programmen die Ziele für Deutschland.

Mal ehrlich: „Wer soll das alles lesen?“

Seitenweise Partei-Programme, in denen die politischen Inhalte und Leitlinien der Parteien für den Wahlkampf stehen, gerne auch für eine erhoffte Regierungszeit, das ganze mehr oder weniger talentiert geschrieben: Das macht weder Spaß zu lesen noch ist es oft besonders übersichtlich oder verständlich. Wollte man dann auch noch alle Parteiprogramme untereinander vergleichen – die Bundestagswahl wäre längst vorüber, bis man damit fertig ist. Hier kommt die KI ins Spiel.

KI – Helfer im Datendschungel

Wer an den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Wahlkampf denkt, der denkt wahrscheinlich vor allem an die zig Bots und andere virtuelle Gesellen, die, vornehmlich in social Networks, ihr Unwesen treiben. Hier werden mal legal, mal illegal, News und Fake-News in ausgeklügelten KI-gestützten Verfahren unter die Menschen gebracht. Immer mit dem Ziel Meinungen zu beeinflussen, zu steuern oder gar komplett zu manipulieren.

Darum soll es hier aber nicht gehen. Im Gegenteil!

Als Empiriker und Meinungsforscher interessiert es uns viel mehr, mit welchen Methoden und Werkzeugen können wir große Mengen von Daten, von Information so analysieren, aufbereiten, strukturieren, kurz, „in den Griff“ bekommen, dass wir sie besser verstehen können und verständlich darstellen können. Das alles in möglichst vertretbarem Zeitrahmen.

Faktenbasierte Meinung – faktenbasierte Entscheidung

Die unterschiedlichen Parteiprogramme sollen hier als Beispiel für „große Mengen von Daten“ dienen, die mit Hilfe von KI aufbereitet werden sollen.

Dahinter steckt eine wichtige Frage:

„Wie kann man KI einsetzen, um faktenbasiert zu einer Meinung zu gelangen?“

Oder konkreter:

Wie lassen sich große Mengen an Information mit KI so aufbereiten und strukturieren, dass man sich in vertretbarem Zeitrahmen ein eigenes Bild machen kann, um dann Entscheidungen zu treffen?“

MindMaps

Was uns oft daran hindert Informationen für unser Handeln zu nutzen, ist der einfachen Tatsache geschuldet, dass die Daten, in welchen die Informationen stecken in einer Form vorliegen, die für uns schwer zu erfassen und zu verarbeiten ist oder dass die Datenmenge einfach zu umfangreich ist, um sinnhafte Informationen daraus generieren zu können.

MindMaps sind dabei ein praktisches und bewährte Mittel, Informationen strukturiert darzustellen und lassen uns Informationen schneller und tiefer kognitiv verarbeiten.

Davor müssen diese Strukturen aber erstmal in den Daten gefunden werden!

Analysieren, Strukturieren, Visualisieren

Wir benötigen also im Grunde folgende drei Prozesse um zu unserem Ziel zu gelangen:

  1. Analyse der Daten
  2. Isolieren strukturierter Informationen
  3. Visualisieren der gefundenen Strukturen in einer MinMap.

Hierbei lassen sich Analyse und Strukturierung durchaus in einem Schritt zusammenfassen.

Analyse und Strukturierung der Daten

Man kann heute eigentlich so ziemlich jede gängige KI mit dieser Aufgabe betrauen. Aber die Möglichkeit innerhalb von ChatGPT eigene, spezialisierte GPTs zu erstellen, bietet hier einige Vorteile.

Deshalb wurde in ChatGPT (plus) ein eigener GPT (nach der Idee der Ainauten) erstellt, der Texte analysieren kann und die Struktur in „MarkMaps“ (spezielle MarkUps für MindMaps) übersetzt.

Der GPT ist so angelegt und trainiert, dass er jede Art von Text (im Prompt, als pdf-File, als URL) akzeptiert und den Text sicher analysieren und strukturieren kann.

Das Ergebnis ist in jedem Fall eine MarkMaps, mit der sich zuverlässig eine MinMap generieren lässt. Ganz bewußt ist die Bearbeitungstiefe so eingeschränkt worden, dass am Ende maximal vier Hierarchieebenen enstehen. Anders kann es sein, das im ungünstigsten Fall eine völlig unübersichtliche MindMap ensteht, die unser eigentliches Ziel verfehlen würde.

Datenquellen:

Im vorliegenden Fall wurden die Wahlprogramme der CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke, AfD und BSW analysiert. Dabei wurden die URLs der Parteiprogramme aus dieser Liste (Stand 21.01.25) verwendet: https://www.bundestagswahl-bw.de/bundestagswahl-wahlprogramme

MindMaps generieren mit MarkMaps.

Die generierten MarkMaps lassen sich unkompliziert online weiterverarbeiten. Hierzu kopiert man die MarkMaps in den online-Editor auf Markmap und erhält sofort die entsprechende MindMap, die sich als SVG-Grafik oder im HTML-Format speichern lässt.

Das Ergebnis sind gut überschaubare MindMaps der vorliegenden Partei-Programme.
Für die Inhalte ist selbstverständlich nicht die KI sondern einzig und allein die Parteien verantwortlich.

Fazit

KI im Wahlkampf muss nicht zwangsläufig zu Fake-News und Meinungsmanipulation führen. Die Technologie lässt sich – richtig eingesetzt – hervorragend dafür einsetzen zu strukturiertem Wissen und zu faktenbasierten Meinungen zu gelangen.

Man kann KI sehr gut einsetzen um in kurzer Zeit große Mengen von Information (in diesem Fall, Wahlprogramme) zu analysieren, Strukturen sichtbar zu machen und auf die Kernideen zu reduzieren, und sich so einen Überblick verschaffen.

Das ersetzt nicht die detaillierte Sicht auf die Inhalte, schafft aber eine schnelle Vergleichbarkeit großer Inhalte. Hierdurch werden diejenigen Punkte in den Fokus gerückt, die ein tieferes Eintauchen in die Inhalte und eine weitergehende thematische Auseinandersetzung sinnvoll erscheinen lassen:

Weniger Fake – mehr Fakten.

Hier die MindMaps zu den Parteiprogrammen von CDU, SPD, AfD, Grüne, Linke, FDP, BSW.
Die Darstellungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Fehlerfreiheit.

Die Links zu den skalierbaren SVG-Dateien: